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Berufsentdeckertag im Zahnzentrum Rheine lockt Jugendliche an

Komm und fühl in den Beruf hinein!

Begleitet wurde unser Aktionstag von Carola Schneider, Berufspädagogin und Expertin für Unternehmenskommunikation. Unter dem Motto „Teste dein Berufstalent!“ konnten Jugendliche sich an verschiedenen Stationen in der Rolle des/der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) ausprobieren. Unsere ZFAs waren extra außerhalb ihrer Arbeitszeit hergekommen und standen am Samstagmorgen bereit, um an den Stationen überall in der Praxis Arbeitsschritte wie „Abdruck nehmen“ oder „Befundaufnahme“ zu demonstrieren und die Schülerinnen und Schüler anzuleiten.

Bevor es losging mit dem Stationen-Rundgang in Gruppen, erklärte Carola Schneider den Ablauf. „Ihr sollt heute Kopf-Herz-Hand-Erfahrungen machen“, sagte sie zu den rund 30 Jugendlichen, die gekommen waren, und betonte damit, dass es an diesem Tag weniger um bloße Information gehe, sondern darum, sich in den Beruf hineinzufühlen. Auch unsere Praxisinhaber Dr. Sabrina Wegenast und Dr. Jan-Philipp Trame begrüßten die jungen Leute und die anwesenden Eltern herzlich. Die Eltern erhielten eine kurze Einführungsveranstaltung, während es für die Jugendlichen losging mit dem Ausprobieren.

Station 1: Prophylaxe

In der Prophylaxe-Station erinnerte ZFA Elena die Schülerinnen und Schüler zunächst an eine vertraute Situation: Aus der Kinderprophylaxe kannten die meisten die Möglichkeit, Zahnbeläge farbig darzustellen. Um das zu simulieren, hatte Elena an einem sogenannten Phantomkopf farbige Beläge auf die Zähne gemalt. Diese „Beläge“ konnten die Teilnehmer/innen durch Reinigen und Polieren mit den Prophylaxe-Geräten, wie z. B. elektrische Zahnzwischenraumbürsten, entfernen.

Station 2: Abdruck nehmen

Auch Abdrücke waren zumindest all denjenigen gut bekannt, die eine Zahnspange haben. Wie man das „lila Zeug“ (Alginat) korrekt in der richtigen Menge für einen Abdruck anrührt, zeigte ZFA Janin. Sie wies auch darauf hin, wie praktisch das Mischen der Masse im Rüttler ist, das Mischen von Hand hat sie aber auch gelernt. Die Schülerinnen und Schüler durften dann selbst die Masse anrühren, nach dem Mischen in den Abdrucklöffel füllen und am Puppenkopf den Abdruck nehmen. Am Ende des Durchgangs hielt jeder in der Gruppe jeweils einen Oberkiefer- oder einen Unterkiefer-Abdruck in Händen. Dieser sollte noch an einer weiteren Station eine Rolle spielen.

Zuerst wird das Alginat für den Abdruck angemischt.

 

Dann erfolgt der Abdruck am "Patienten".

 

Unsere ZFA leiteteten die Schüler/innen an.

Station 3: Röntgen

Für die Röntgen-Station mussten wir uns etwas einfallen lassen: Normalerweise werden die Zähne natürlich beim Patienten im Mund geröntgt. Das konnten wir zu reinen Demonstrationszwecken natürlich nicht machen. Deshalb haben wir einen einzelnen Zahn auf ein improvisiertes Gestell gesetzt. Die jeweilige Schülerin oder der Schüler hat dann das Kleinröntgengerät genau auf diesen Zahn ausgerichtet, dann den Röntgenraum verlassen, die Tür geschlossen und von außen per Schalter ausgelöst. Danach zeigte unsere ZFA Marion am Bildschirm, wie das Röntgenbild geworden war.

Station 4: Abdrücke ausgießen im Labor

Wenn die zuvor angefertigten Alginat-Abdrücke das „Negativ“ sind, stellt erst der Gipsabdruck das Gebiss-Modell dar. Und wie der angefertigt wird, zeigte Zahntechnikerin Anastasia. Der Gips muss im richtigen Mischverhältnis mit Wasser angerührt werden. Beim Ausgießen des Abdrucks ist besonders wichtig, dass keine Blasen entstehen. Dafür wird das Ausgießen auf einem Rüttler durchgeführt. Am Ende jedes Durchgangs hatten nicht nur alle Schülerinnen und Schüler einen Gebissabdruck angefertigt, sondern auch einen guten Eindruck von Anastasias Begeisterung für ihren Beruf.

   

Station 5: Provisorium

Manchmal ist es nötig, einen beschädigten Zahn durch eine Krone zu ersetzen. Diese im Labor individuell anzufertigen, dauert einige Tage bis Wochen. Deshalb gibt es das Provisorium: einen Aufsatz für den Zahn, der passend geschliffen werden muss. An der Provisorium-Station konnten sich die Jugendlichen unter der Anleitung von Emily daran versuchen, dieses Material zu schleifen. Dass dies für Ungeübte schwieriger ist, als es aussieht, zeigte sich bald: Manche bekamen einen Fußkrampf, da die Bedienung über ein Fußpedal funktioniert.

Station 6: Befundaufnahme

Um zu demonstrieren, was bei jedem neu aufgenommenen Patienten als erstes passiert, war nicht nur unsere ZFA Sara am Start, sondern auch unser Azubi Marouan, der den Test-Patienten für diese Station spielte. Die Schülerinnen und Schüler durften ihm mit einem zahnärztlichen Spiegel in den Mund schauen und erfuhren dabei von Sara, wie die Zähne in der Zahnarztpraxis gezählt werden, nämlich in Quadranten, immer vom Schneidezahn ausgehend. Der Eckzahn oben links wäre also beispielweise 2.3. Auf dem Computer-Bildschirm zeigte Sara dann, wie mögliche Befunde an den Zähnen entsprechend dieser Zählung eingetragen werden.

Praxisführung für den Gesamtüberblick

Damit unsere jungen Gäste auch in die Bereiche der Praxis hineinschnuppern konnten, die nicht Teil des Stationenlaufs waren, gab es noch eine Praxisführung von Olga. Zur Führung gehörten die Verwaltung, die Kaffeeküche, das Wartezimmer mit separatem Kinderwartezimmer, der OP-Raum, in dem wir einmal die Woche unter Narkose behandeln, sowie der Sterilisationsraum. Hier werden die Instrumente nach jedem Einsatz gereinigt. Die Farben Rot, Gelb und Grün an der Wand verdeutlichen die Reihenfolge von verschmutzt zu sauber und desinfiziert.

So sieht die Ausbildung in unserer Praxis aus

Eine kleine Pause vom praktischen Ausprobieren gab es bei der kurzen Präsentation von Frau Dr. Wegenast. Sie stellte die Ausbildung im Zahnzentrum Rheine vor und beantwortete viele Fragen der Schülerinnen und Schüler, etwa zur Stundenanzahl in Schule und Betrieb und zu Fortbildungsmöglichkeiten. Sie erzählte auch von ihrem eigenen Werdegang und von ihrer Mutter, die selbst ZFA war und sie so auf die Zahnmedizin gebracht hatte.

Fazit: Großes Interesse am Praxistag im Zahnzentrum

Die Jugendlichen erhielten an diesem Tag viele neue Eindrücke. „So viele Arbeitsschritte praktisch auszuprobieren, das war spannend!“, sagte eine Teilnehmerin. Am besten gefiel den meisten das Herstellen der Gipsabdrücke. Im Gespräch mit den ZFAs wurden zudem noch viele Fragen zum Beruf und zur Praxis gestellt und beantwortet. Klar gab es zwischendurch auch Getränke und Kekse. Die lockere und freundliche Atmosphäre in unserer Praxis hat sicher auch dazu beigetragen, dass die Jugendlichen sich hier an diesem Tag richtig wohlgefühlt haben.

Die große Resonanz hat uns positiv überrascht: „Wir haben den Aktionstag zum ersten Mal durchgeführt und hatten keine Vorstellung, mit wie vielen Teilnehmern zu rechnen ist. Dass es jetzt etwa 30 geworden sind, ist ein toller Erfolg“, freute sich Dr. Sabrina Wegenast. Wichtigster Grund für uns, den Berufsentdeckertag durchzuführen, ist, dass Bewerberinnen und Bewerber auf Ausbildungsplätze manchmal keine oder falsche Vorstellungen vom Beruf mitbringen. Vielleicht sehen wir einige der Besucher/innen des Berufsentdeckertages ja bald wieder zum Bewerbungsgespräch.